Dominikus Herman von Wimpf(f)en
Medaille geprägt in der Werkstatt des Nürnberger Matthes Gebel 1533
Die Medaille befindet sich im Besitz des Finnischen Nationalmuseums,eine weitere im Germanischen Nationalmuseum, Nürnberg
Die Umschrift lautet;ANNO . NATU . M . XXIII . REFERO . IOAN . IORDAN . AB . HERCZHEIM (REFERO dürfte wohl Relata refero bedeuten)
Rückseite:Widderwappen mit Helmzier.Umschrift:HER GOT ICH BIT RICHT ALTER SCHULT NIT MDXXII
Maße:DM 25 mm. Material: Silber
Heinrich Hermann von Wimpfen, Genannter des Größeren Raths 1515, besaß neben dem Rathaus, zusammen mit seiner Frau,Barbara ein Haus,später erwarb er ein weiteres Haus am Weinmarkt. Im Bürgerbuch von Nürnberg steht über ihn folgender Eintrag: Hainrich Herman von Wimpffen als der 6 a(sexta = Freitag) post invocavit ao 1515 bürger geworden ist,ime zugelassen,sich desselben burgerrechten zu entledigen nach dreyen jaren,wenn er will, mit bezalung der nachsteuer nach der newen ordnung, das ist 2 ppro c (= 2%) Er starb im Jahre 1562. Zu Lebzeiten erwarb er ein Familiengrab im berühmten Johannis-Friedhof zu Nürnberg,das Anfang des18.Jh. aufgelassen wurde. Bei Trechsel: "Verneuertes Gedächtnis des Nürnberger Johannis-Kirchhofs,1736 wird auf Seite 262 das Epitaph wie folgt beschrieben:
"Auf dem 25sten mit Numero 1030 siehet man widerum in einer meßingenen, unter einer Pforte liegenden Tafel einen zierlichen Wappenschild, und im demselben einen aufspringenden Widder, mit gewundenen Hörnern und vorgeworffenen Füssen; oben über stehet ein geschlossener Turnierhelm mit einem Wulst, auf welchem ein wachsender Widder zwischen zwey Püffels-Hörnern; An der Pforte ist oben zu lesen: AD 1562 den 19 Tag Augusti starb der Erbar Heinrich Herma von Wimpffen, dem Got genedig sey,Amen. Dann liegen noch drei andere Schilde unter dieser Pforte, auf dessen Mittleren ein Stuck von einem eckeig gezogenen Quer-Balcken,oben über ein offener Turnierhelm mit einer Krone und auf dieser, ein zum Streit geschickter wachsender Löw. Auf dem Neben- Scildgen zur Rechten ein aufspringendes Lamm(Widder) und auf dem anderen Lincken eine besaamte Rose aus welcher 3.Senß-Eisen 2. mit der Spitze schräg-rechts und lincks gegen die obern zween Winckel des Schildes, und das dritte Pfahlweiß gegen den Schild Fuß sich kehrend; dann lieset man noch auf zwey gleich darunter befindlichen Täfelein, und zwar auf dem ersten und obern:AD 1556.Samstag der Heiligen Trinaltigkeit Abent,den 30.May verschied der erbar Junggesel Endres Jengwitz (alii Jagwitz) von Preslaw, dem Got in Christo ein fröliche Auferstehung genediglich verleihen wöll.Amen. Auf dem andern,so unten mit einem Wimpffisch und Pfintzingischen Schildgen behangen, stehet erstlich oben:Gott mein Hoffnung.Und dann: A 1597,den 29.August ist in Gott entschlaffen der Erbar und Vest Niclas Hermann von Wimpffen, vnd hernach A.D. strarb die Ehrntugendreiche Fraw Anna, sein eheliche Haußfraw eine geborene Pfintzingin denen vnd vns alle Gott ein fölich Auferstehung verleihen wolle". ( siehe auch:Zahn,Peter: Die Inschriften der Friedhöfe St.Johannis,St.Rochus und Wöhr zu Nürnberg,A.Druckenmüller,München 1973)
Dominicus Hermann von Wimpffen 1537, hatte 5 Kinder: Nicolaus Hermann von Wimpfen ,gestorben 1591 ,heiratetet 1568 Anna Pfintzing ,Christoph Hermann von Wimpfen,gestorben 1619, heiratete 1577 Regina Behaim, Appolonia,vermählt 1566 mit Conrad Külmann aus Köln, Barbara und Ursula, beide ertrunken 1556.
An der heiligen Dreyfaltigkeit Abend ist Dominicus Hermann von Wimpffen, mit zweyen seinen Töchtern, einen Junggesellen von Preßlau gebürtig, und einer Magd uff einer Weyher hinter Wehr(=Wöhrd) im Aderlass Lusts halben auf einen Floß gefahren, und also ihme ohngefahr eine Bomeranzen ins Wasser gefallen, nach der er sich gepuckt, und damit verursacht, dass der Floß etwas gewackelt, sein die forchtsamen Weibsbilder alle ihm zugelauffen und den Floß auf derselben Seiten zu hart beschwerd, daß er sich umgesturzt,ist also er, samt den zweyen Töchtern und den jungen Gesellen ertruncken, die Magd aber ist herausgekommen. Man hat die Todten des andern Tags miteinander auf dreyen Pahrn zu Grabe und ihnen acht Leicht-Kerzen vorgetragen.
(Ergänzung der Eintragung in Müllners Annalen durch andere Hand): Der junge Gesell von Preßlau(= Breslau), so auch mit ertruncken, hant Endreß Jagwitz geheißen und liegt in derer von Wimpfen Begrabnus bei St. Joh(anninis) begraben,laut seines Epitaphii dasselbst:Anno 1556,Samstag den h.Dreyfaltigkeit Abend den 30.May verschied der erbar Junggesell Endres Jagwitz aus Preßlau, dem Gott eine froliche Aufferstehung gnädiglich verleihen woolle,Amen.
Quelle: Extract Mullneri Analium, der L(öblichen) Reichs-Stadt Nürnberg vierden und letzten Theils,pag.2011b, circa finem a(nno) 1550
Auszug aus dem Buch von Mammenhoff,Ernst: Das Rathaus in Nürnberg (1891)
"Ich, Leonhard Tucher,des innern raths diser zeit schuldhaissen verweser und wir die schöpfen der statt Nurmberg bekennen ofentlich mit disem brief, das an heut dato vor uns sitzendemgericht erschinen seint die erbarn Sebastian Grolandt und Bonifacius Nüttelein bede bürgere hie als verordnete vormundere weilend des erbarn Dominici Herman von Wimpffen seliger ver lasener kinder und Ursula desselben von Wimpffen wittfrau, und haben für sich,ire pflegkinder und derselben erben, offentlich verjehen und bekant.Nachdem weiland der erber und weis herr Christof Grolandt, burger und des klainern raths hie, seliger, als der zuvor des obgenanten von Wimpffen kinder vormund gewesen neben und mit desselben obgedachter witfrau die behaususung und hofraith, so er von Wimpffen uf sein absterben nach sich verlassen, alhie in sanct Sebalds pfarr gegen denselben pfarrkirchen üpber oberhalb des rathhaus zwischen hernach bekannter herren kaufere ungelt und Ambrosy Boschens behausung gelegen, wie die mit dem fördern,mittelund hinterhaus von einer gassen zu der andern durch und durch mit ihren hechten,trupfen und andern gerechtigkeiten allenthalben umbfangen und begriffen ist, am achten monatstag julii nechtsverschinens neuenundfunstigsten jars der wenigem zal, den emvesten,fursichtigen, erbarn und weisen herren burgermaistem und rath diser stat Nurmberg unsem gunstigen herren für frei lauter aigen umb und für funftausent gülden und ernannter wittfrau hundert taler zu leikauf, thut bedes in grober münz, zu funfzehen patzen den gülden gerechnet,fünftausend einhundert drei zehen gülden zwai pfund, vierundzwainzig pfennig, eines redlichen kaufs in bestendiger rechtsform verkauft und zu kaufen gegeben und inen ermelte kauf summa durch die herren kauffere damals alsbald völlig entricht und bezalt. Dieweil aber solcher kauf den herrn kaufere bisher als allerlei furfallen den Verhinderungen nicht aufgericht worden, demnach so wolten si hiemit in bester und creftügster rechtsform die herren kaufere und ihre nachkommen umb die obbestimbte kaufsumme der funftausend einhundert dreizehen gülden zwei pfund virundzwainig pfennig ewichlich weiter unanspruchig quit, frei,ledig und lofs gesagt, sich darauf für sich, ire pflegkinder und erben solcher behausungen und aller recht, gerechtigkeit, spruch und forderung, so si in einig weifs oedr weg daran gehabt, uf ewig verziehen, die an die herren kaufere und ihre nackommen transferiert, gewendet, in ihre hende und gewalt.
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