Sohn des Berufssoldaten Ivan Georg von Wimpffen,trat er noch in jungen Jahren in die Kadettenanstalt Köszeg/Güns ein,um sich,nach dem Willen seines Vaters ,eines Husarenleutnants der militärischen Laufbahn zu widmen.
19o8 erfolgte die Verlegung des Vaters Husarenregiment Nr. 5 nach Galizien mit Standort Lancut, die Familie zog wenige Monate später nach . Der junge Kadett besuchte nun eine galizische Volksschule und damit war, wie sich später zeigte, die militärische Karriere des jungen Ivan beendet.Als der Vater mit seinem neuen Regiment, der 11.Husaren in den Krieg zog, beschloss die Mutter, den Wohnsitz nach Wien zu verlegen,um dort das baldige Ende des Krieges abzuwarten. Mit dem Zug ging es bis Pressburg und von dort mit einem Fiakker weiter nach Wien. Auf etwa halbem Weg fing der Landauer Feuer und vernichtete das mitgeführte Gepäck,
Ohne Hab und Gut kamen Mutter und Kind in Wien an und bezogen im Hotel Lamm ein Zimmer.Verwandte nahmen sich der beiden an, so daß nach einigen Tagen eine Wohnung bezogen werden konnte.
Wenig später wurde er in die k.u.k. Realschule in Köszeg/Güns (Ungarn) aufgenommen und bestand 1918 das Abitur.
Als der Vater 1916 aus der Gefangenschaft als Invalide heimkehrte - ihm wurde das rechte Bein in einem russischen Feldlazarett amputiert - zog die Familie nach Steinamanger/Szombathely in Westungarn,um sich dort am Standort des Husarenregiments Nr. 11 niederzulassen. In der Köszegi utca 15 wurde eine Wohnung bezogen.
1918 ließ sich Ivan v. Wimpffen an der Juristischen Fakultät der Universität Budapest immatrikulieren, ging 1925 nach Paris,um an der Sorbonne die Studien fortzusetzen. 1929 erhielt er das Diplom der Ecole des Sciences Politiques der Universität Paris.
Während seines Studiums in Paris lernte er seine spätere Frau,Clara Both von Botfalva kennen,die an der Kunstakademie in Paris Malerei studierte.
Im August 1929 ging er nach Budapest. Jahrzehnte später beschrieb er diese Heimkehr und die ersten Schritte ins Berufsleben in der in Wien herausgebrachten ungarischen Zeitschrift "Becsi Magyar Naplo";
"Elsö utam a Mefhoszhoz vezetett,ahol megtudakoltam eselyeimet.Zsilinszky Antal es Dr. Lengyel Janos adtak helyzetkepet.Jogvegzettseggel, nemet angol, francia tudassal csak el fogok tudni helyezkedni - gondoltam. Reggeltöl estig kilincseltem,eletrajzokat adtam be.Itt elöjegyzesbe vettek, ott nem volt üresedes. Az egyik helyen hitegettek, a masikon kereken elutasitottak. Ha szemelyre szolo ajanlolevelet hoztam, a valasz legtöbbnyire az volt,hogy "Ömeltosaga ülesen van, majd ertesitjük." Ez legtöbbször azt jelentette, hogy nincs allas.
Sok het utan, barataim unszolasara magas protekciot vettem igenybe. Ennek birtokaban kopogtattam be a Magyar Tavirati Iroda portajan, a Föherceg Sandor utcaban.Bejutottam az elnök -igazgato vitez leveldi Kozma Miklos bordovöröstapetas szobajaba. (Miklos Kozma war ein Regimentskamerad des Vaters von Ivan Philipp von Wimpffen und als solcher ein "hoher Protektor")
Kozma egykoron a 1o.honvedhuszarezrednel szolgalt es "behozta" vallalataba összes volt tiszttarsat. Karrierjet annak köszönhette, hogy bejutott abba a bizalmas körbe, amelyet Horthy kormanyzo valogatott össze a "szegedi gondolat" jegyeben. A 2o-as evek derekan a Magyar Tavirati Iroda, a Radio es a Filmiroda allami koncessziokent törtent megszervezesevel hatalmas intezmennye fejlödött. Kozma oriasi költsegvetes felett rendelkezett es jövedelme nagyobb volt,mint barmely mas allami erdekeltsegü vallalat vezetöjenek.
Ivan II. von Wimpffen im Kreise der Botschafter (4.von links in der ersten Reihe sitzend) in Madrid anlässlich einer Militärparade 1943.Neben ihm der ungarische Militärattache,der ihn beim deutschen Botschafter,v.Mackensen denunzierte.
Kozma mellemnek szegezte a kerdest:"Mit tudsz?" Elmondtam mit tudok.Zimmer Ferenchez utasitott vizsgara. Zimmer elsö kerdese volt: tudsz gyorsirni?Nem tudtam, de megigertem, hogy meg fogok tanulni.Zimmer Ferenc szemeben nem volt ember,aki nem tudott gyorsirni. Bucsuzaskor azzal biztatott, hogy majd kapok ertesitest.Mar-mar azt hittem, hogy itt is hiaba voltam,amikor is nehany nap mulva nyomtatott meghivo vart a
lakasomon:Kozma Miklos es felesege szivesen latnak vacsorara,este 8-kor. A megjelölt napon mar 3/4 8-kor ott setaltam a budai villa kapuja elött, majd masodpercnyi pontossaggal megnyomtam a csengöt. Kozma katona-ember,pontosnak kell lenni. A villa elöszobajaban egyetlen kalap sem logott, a szalonban egy szal vendeg nem tartozkodott. Mar-mar azt hittem, eltevesztettem a napot, amikor az inas közölte velem, hogy Ömeltosaga a fürdöszobaban van, a meltosagos asszony pedig a lakosztalyaban.. 1/2 9 lett, amig az elsö vendeg megjelent es 9,mikor vacsorahoz ültünk.
Vacsora utan Kozma karonragadott es kilepett velem a teraszra. Millio fenyben szikrazott a pesti oldal, a Dunan meltosagteljesen siklott a Zsofia setahajo a Margit-hid fele..A vendeglato gazda pezsgöspoharral a kezeben közölte velem,hogy fel vagyok veve havi 8o pengö fizetessel., de azzal a feltetellel, hogy megtanulok gyorsirni.
Miklos Kozma war allerdings nicht der einzige Befürworter; Ivan Philipps Onkel, Bruder seiner Mutter war seit dem Beginn des Radiowesens in Ungarn dessen erster Ansager, vor allem Nachrichtensprecher. Wie Bela Levai und Miklos Szabo in ihrem Buch "Radio-Televizio anno..." schreiben, war Eduard Scherz von Vaszjo als "Ede bacsi" (Onkel Eduard) zur Legende geworden. Eduard Scherz war seit 1907 bei Telefon Hirmondo Chefsprecher und somit auch der erste Chefsprecher des staatlichen ungarischen Rundfunks. Das er ein einflußreicher "Protektor" seines Neffens war,lag auf der Hand.
Wenige Jahre nach Beginn seiner journalistischen Laufbahn wurde er zum Leiter der Auslandsabteilung des Ungarischen Rundfunks (Magyar Radio ) ernannt. In dieser Stellung bereiste er viele Länder, doch der Schwerpunkt seiner Tätigkeit verlagerte sich immer mehr in die Länder der "Achsenmächte". Doch, wenn englische, amerikanische oder französische Politiker Ungarn besuchten, war Ivan v. Wimpffen der Interviewer; Seine Gespräche, Interviews mit Sir Josiah Stamp ,Galeazzo Ciano und Neville Chamberlain haben Schlagzeilen gemacht.
Leiter der Auslandsabteilung des Ungarischen Rundfunks
Als Anfang der 3oger Jahre die Direkübertragungen eingeführt wurden,gehörte Wimpffen zu den ersten live-Reportern. Die großen Militärparaden "Unter den Linden" wurde ebenso von ihm übertragen wie die Kieler Flottenparade 1938.
Doch ein lapsus linguae drohte der Karriere des Reporters von Wimpffen ein jähes Ende zu bereiten.
Im Herbst 1936 starb der ungarische Ministerpräsident Gyula Gömbös,ein Bewunderer Adolf Hitlers und des "Dritten Reiches". Er verstarb unerwartet während eines Krankenhausaufenthaltes in München, das angeordnete Staatsbegräbnis begann demnach bereits am Münchner Hauptbahnhof.
Als Leiter der Auslandsabteilung des ungarischen Rundfunks wurde die live-Übertragung Wimpffen anvertraut: er wurde in letzter Minute mit einem Militärflugzeug nach München geflogen, er fuhr vom Flugplatz Riem direkt zum Hauptbahnhof und Minuten später mußte er mit der Übertragung beginnen. In der Freude,in letztem Augenblick doch angekommen zu sein, begann er seine Übertragung mit dem Satz "Verehrte Hörer, mit aufrichtiger Freude kann ich ihnen mitteilen, daß es uns gelungen ist, die Feierlichkeiten anlässlich des Todes des verstorbenen Ministerpräsidenten Gyula Gömbös nunmehr live zu übertragen... (Öszinte örömmel jelentem,hogy sikerült közvetitenünk Gömbös Gyula elhunyt miniszterelnök bucsuztatasat)
Das Ergebnis der Worte " mit aufrichtiger Freude" war ein Aufschrei der Entrüstung im Lager der Anhänger des Ministerpräsidenten. Nationalistische Politiker forderten die sofortige Ablösung des Reporters, dem unterstellt wurde, ein königstreuer sog.Legitimist zu sein wie sein Vater,Oberstleutnant a.D. Ivan v.Wimpffen der die Rückkehr des Kaisers Karl IV. nach Ungarn aktiv unterstützt hat und deshalb vom Regime des Reichverwesers Horthy mit dem Entzug der Pension bestraft wurde. Doch Wimpffen konnte glaubhaft machen, daß er über das Zustandekommens der Aussenübertragung und nicht über den Tod des Ministerpräsidenten " aufrichtig erfreut" war. Letztendlich halfen ihm auch Anhänger von Gömbös, die ihm bescheinigten, am "Gefecht" von Budaörs teilgenommen zu haben, in dessen Verlauf auf den zurcükgekehrten Kaiser Karl geschossen wurde. Er hat in der Tat als Mitglied eines sog.Studentenbataillons der Budapester Universität an diesem unrühmlichen "Gefecht" teilgenommen und dafür sogar einen Orden erhalten. Ob er nun auf den ehemaligen Kaiser geschossen hat, wurde wohl mit Rücksicht auf den Vater, der auf der anderen Seite der Front die Rückkehr des Kaiser aktiv in Szombathely unterstützt hat, nie geklärt.
Wimpffen behielt seine Stelle als Leiter der Auslandsabteilung des Ungarischen Rundfunks und anvancierte bald zu einem der bekanntesten Reportern des Landes.Es gab kaum einen Gast der ungarischen Ministerien,die nicht vor seinem Mikrofon saßen. Die meisten Berichte vom Völkerbund stammten von ihm.
1931 stand Stanislaw Zalewski,Präsident des Polnischen Journalistenverbandes im Mittelpunkt einer Dokumentation,1936 Sir Josiah Stamp,1934 erregte ein Interviwe mit dem japanischen Botschafter, Naokichi Makunaga grosses Aufsehen.
Ab 1937 lag der Schwerpunkt seiner Reportertätigkeit in Berlin. Die großen "Ost-West-Paraden" wurden ausnahmslos von Wimpffen übertragen; 1938 begleitete er den ungarischen Reichsverweser Horthy nach Kiel zur Flottenparade, in deren Verlauf das Schlachtschiff "Prinz Eugen" vom Stapel lief. Wimpffen und sein Kollege Budinszky übertrugen die Parade von einem Baukran aus - im Frack und mit Zylinder. Im Kreis der uniformierten Reportern des Reichsrundfunks und der Militärs wirkten die beiden befrackten Journalisten reichlich anachronistisch. Sie erschienen in den Wochenschaubildern zur Belustigung des Publikums wie von einem anderen Stern.
1939 erhielt Wimpffen eine wöchentliche Kolumne unter dem Titel" Londoni level" -Londoner Briefe-. Das vom ihm entwickelte Konzept sah vor, 1 mal die Woche einen Londoner Brief via Kabel nach Ungarn live zu senden, in der darauf folgenden Woche ein "Budapesti level" - ein Brief aus Budapest - via Kabel an die BBC gesandt. Wimpffen fuhr zu diesem Zweck alle zwei Wochen nach London.
Selbst nach dem Angriff Deutschalnds gegen Polen und der englischen Kriegserklärung wurde die Serie fortgesetzt bis im Juli 1940 ein Schreiben des Kabinetts an den Generaldirektor die Einstellung der Londoiner Briefe anordnete; dieser hatte die Entscheidung der Regierung dem englischen Botschafter mitzuteilen.
1942 endete die Journalistentätigkeit beim Ungarischen Rundfunk. Wimpffen trat den diplomatischen Dienst als Presseattachee an der ungarischen Botschaft in Spanien an.
Der neue Presseattachee ging mit großem Elan an die Bewältigung der anstehenden Aufgaben heran. Der Botschafter, Ferenc Ambro, ein liberal-konservativer Diplomat war ein Exponent der neuen ungarischen Aussenpolitik, deren Ziel es war, sich vom "Dritten Reich" zu lösen und Kontakte zu den Westmächten zu suchen. Wimpffen erhielt die Aufgabe, in der spanischen Presse vermehrt Artikel über das "demokratische Ungarn" unterzubringen, vor allem aber die moderne ungarische Literatur in Spanien bekannt zu machen.
Bei diesen Bemühungen fand er tätige Unterstützung bei einem ungarischen Emigranten,der sich bereits als Übersetzer der ungarischen Gegenwartsliteratur ins Spanische und Katalanische einen Namen gemacht hat: Oliver Brachfeld
Es wurden gemeinsame Pläne geschmiedet, Journalisten und Verleger kontaktiert, ungarische Schriftsteller um Mitarbeit ersucht. Nach wenigen Monaten wurden bereits erste Ergebnisse sichtbar: der gefeierte ungarischer Schriftsteller, Ferenc Herczegh konnte gewonnen werden, vier seiner Novellen in Spanisch zu übertragen. Die Übersetzung eines Werkes von Geza Gardonyi wurde begonnen, Sandor Marai gab ebenfalls sein Einverständnis. In den Zeitungen erschienen Rezensionen, ein Klavierkonzert von Geza Anda, der auf Initiative Wimpffens nach Madrid eingeladen wurde, erhielt glänzende Kritiken in der spanischen Presse. Bei so viel Erfolg verwunderte es niemand, wenn nun Neid und Eifersucht die Oberhand gewannen.
In einer internen Besprechung kam es zum Eklat: der Militärattachee erhob scharfen Protest gegen den von der Botschaft auch finanziell unterstützten Übersetzer Oliver Brachfeld, einen "emigrierten Juden". Es kam zu einem heftigen Wortwechsel zwischen den beiden Attachees, doch dabei blieb es nicht. Der Militärattache berichtete über die Unterstützung des "jüdischen Emigranten" durch die Botschaft nach Budapest und damit waren die Tage von Wimpffen gezählt. Eine flüchtige Freundschaft mit der Tochter eines jüdischen Industriellen brachte das Fass zum Überlaufen: Ende 1943 wurde er abberufen und zur Disposition gestellt. Nach der Machtübernahme durch die faschistischen Pfeilkreuzler, verließ Wimpffen den diplomatischen Dienst und zog sich auf das Landgut seiner Frau nach Kistape, im Departement Tolna zurück. Hier erlebte er auch den Einmarsch der Roten Armee im November 1944.
1946 wurde er erneut in den Staatsdienst übernommen und durch den Kultusminister Gyula Ortutay zum Ministerialrat im ungarischen Kultusministerium berufen.
Nach der Machtübernahme durch die Kommunisten im Jahre 1948 wurde er seines Postens enthoben. Als aristokratischer Klassenfeind verdingte er sich als Hilfsarbeiter in einer verstaatlichten Imkerei, wurde dann 1951 als Fremdsprachenkorrespondent bei einer Import-Exportfirma angestellt.In der Zeit von 1952 bis 1956 arbeitete er in der selben Funktion beim staatlichen Reiseunternehmen "IBUSZ".
1958 verließ er Ungarn .In Wien angekommen, wurde er zunächst im staatlichen Österreichischen Reisebüro, wenig später beim Österreichischen Kulturzentrum als Direktor des "Palais Palffy" angestellt. Er wurde wieder Österreicher und starb am 3o. Mai 199o um o2.45 im Wiener St.Josef Krankenhaus ,Landstrasser Hauptstrasse.
Er wurde auf dem Wiener Friedhof Grinzing, beigesetzt.
Ivan von Wimpffen hatte aus der Ehe mit Clara Both von Botfalva (geb.12.12.19o7-gest.26.Mai 2ooo )zwei Söhne: George Ivan,geb.13.4.1931 und Hans Hermann geb. 13.11.1934
Veröffentlichungen:Zeitungsartikel in der Zeitschrift "Eletünk",Kath.Seelsorge,München: Az emlektarbol,
Hegyeshalom, Az elsö Vilaghaboru nyomaban, in der Zeitschrift "Becsi Magyar Hirlap": A boldog 2o-as evek,
Egy becsi ur New Yorkban
Im Archiv des Ungarischen Rundfunks sind beinahe alle Reportagen von Ivan von Wimpffen auf Wachs-Schallplatten erhalten. (Budapest,Brody Sandor utca)