Simon Graf von Wimpffen, geboren am 21,08.1867 in Vöslau - gestorben am 11.04.1925 in Wien. Sohn von Vittorio (Viktor) Graf von Wimpffen und der Anastasia von Wimpffen geb. Sina, Enkelin des griechischstämmigen österreichischen Bankiers, Georg Freiherr von Sina. Nach dem Tod seines Vaters erbte er einen Besitz, der ihn zum einen der reichsten Grundherren der Monarchie machte: Schlösser in Fahrafeld (Österreich)und Simontornya(Ungarn) ,Grundbesitz in Neuhaus und Arnstein(Österreich)
Nach einer sorglosen Jugend entwickelte sich Simon von Wimpffen zu einem weithin bekannten Dandy, eine Art Playboy, der statt die Zeit an Universitäten oder ,gemäß der Tradition seiner Familie - sein Großvater war immerhin Oberkommandierender der österreichischen Marine, sein Vater Korvettenkapitän - sich dem "Kriegshandwerk" zu widmen, verbrachte er die meiste Zeit an Pferderennbahnen, in Jockeyclubs , auf Bällen und in den besten Restaurants Wiens. Der stets extravagant gekleidete Graf - er bevorzugte Pepita und Großkariertes - wurde mit seinen drei Zentnern Gewicht zum Typus des aristokratischen Lebemannes,eines Fainéant - Dandys der Wiener Gesellschaft. Manche seiner Güter hat er zeitlebens nicht besucht, diese wurden von, noch von seinem Vater eingesetzten Verwalter geleitet; diese haben dann so lange die Güter verwaltet, bis am Ende so gut wie nichts mehr zu verwalten war..Als erbliches Mitglied des ungarischen Oberhauses hätte er an Sitzungen im Parlament hin und wieder erscheinen müssen - in den Sitzungsprotokollen fehlt sein Name.
Am 30.Mai 1890 heiratete er eine stadtbekannte Schönheit, die Gräfin Karoline Szechenyi,Tochter des Grafen Gyula Graf Szechenyi und der Gräfin Karoline Zichy-Ferraris. Nach einigen Jahren wurde die kinderlose Ehe geschieden.
Angespornt durch das Beispiel der "Ringbarone", begann er 1896, 29jährig mit dem Aufbau eines Kurbetriebs,eines überdimensionalen Erholungszentrums auf seinem Gut in Neuhaus: in gut 20 Jahren enstanden ein riesiges, vierstöckiges Kurhaus,das Curhotel d'Orange, 26 eizelne Villen, Teich und Bad, Pferdegestüt und Pferderennbahn, ein Wasserkraftwerk, drei Parkanlagen,Musikpavillons,Springbrunnen, 20 "Lufthütten" für Wochenendgäste, 11 weitere Villen mit eigener Stromversorgung, eine Heilanstalt,eine Kegelbahn, Friseurladen, ein eigener Schlachthof, ein Glassalon für Bälle und Festlichkeiten, eine Rollschuhalle, zwei Tennisplätze, ein Kaffeehaus mit Verbindungsgang zum Kurhotel,ein Postamt und, 1916, inmitten des Ersten Weltkriegs eine Rodelbahn. 1920-21 errichtete er für die Bewohner des Ortes Neuhaus die Stromversorgung. Der Lohn für diese unternehmerische Leistung : das Großkreuz des Franz-Joseph-Ordens (siehe auch Wikipedia :Simon Graf v. Wimpffen)
Der Graf Simon Wimpffen hätte sich unsterblich machen könnent für die Gegend, denn er stellte ein Erholungszentrum auf die Beine, das seinesgleichen in der k.u.k.Monarchie suchte - und das mit einem Kostenaufwand von etlichen Millionen. Es hätte jedoch eines betriebswirtschaftlich geschulten Manegers bedurft, der dieses Millionenprojekt gewinnbringend verwaltet hätte - doch der Graf entschied sich 1910, den Riesenkomplex selbst zu manegen.Eine verhängnisvolle Entscheidung, die durch den Ersten Weltkrieg in eine wirtschaftliche Katastrophe mündete. Um den wirtschaftlichen Untergang zu vermeiden, verkaufte Simon v.Wimpffen nacheinander geerbte Ländereien in Ungarn und zwei Paläste in Wien.Weitere geplante Verkäufe in Österreich scheiterten mangels Interessenten. 1920 überließ er das Manegement erneut an Verwalter und ließ sich in Wien,im Palais seiner Mutter nieder,ohne jemals zurückzukehren an die Wirkstätte Neuhaus-Fahrafeld. 5 Jahre später verstarb er, schwer zuckerkrank am 11.04.1925.
Er wurde in Wien auf dem Hietzinger Friedhof beerdigt; das prächtige Mausoleum trägt die Inschrift:
Hier ruht in Frieden Simon Reichsgraf von Wimpffen,geboren am 21.August 1867,gestorben am 11.April 1925
Oberleutnant d.K.u.K.Husarenregiments,ebliches Mitglied des ungar.Magnatenhauses,Ritter des Großkreuzes vom Franz-Joseph-Orden
Was ist nun aus dem Millionenprojekt geworden? Geerbt hat es sein Neffe, Georg, der es ,wie sein Onkel, zuerst sein eigener Maneger wurde.Doch dann kamen alsbald weitere "Fachleute" dazu, bis es 1937 nichts mehr zu verwalten gab:Gegen den Grafen Georg von Wimpffen wurde ein Konkursverfahren eröffnet,das mangels Vermögens vom Konkursgericht abgewiesen wurde.